Liebe Dr. Hatun! Du empfiehlst Schwarzkümmelöl und auch die Impfung gegen COVID-19. Ist das nicht widersprüchlich?
Das ist eine Aussage, die ich oft in letzter Zeit gehört habe. Und ich kann euch sagen: Nein, ist es nicht. Ich bin ein Freund von traditioneller Medizin als auch Schulmedizin und finde, dass beides nicht im Widerspruch zueinanderstehen: im Gegenteil sie können sich sogar gegenseitig ergänzen. Und das ist an diesem Beispiel ganz deutlich. Im Falle von Schwarzkümmelöl habe ich bereits einige Studien auf meiner Webseite und einem Beitrag hier auf Instagram kurz vorgestellt. Die Studien sagen zusammenfassend, dass durch Schwarzkümmel Komponenten des unspezifischen als auch spezifischen Immunsystem gestärkt werden kann.
Die Impfung hingegen triggert hauptsächlich das spezifische Immunsystem durch die Bildung von neutralisierenden Antikörper als auch Gedächtniszellen, die ausschlaggebend für die spezifische Bekämpfung der Coronaviren sind. Diese können nur durch Kontakt mit dem Virus, also d.h. durch eine Infektion mit COVID-19 oder durch die Impfung entstehen. In dem die Baupläne der Virus-Oberflächenproteine (Spike-Proteine) in unserem Körper injiziert werden, wird die Infektion vorgetäuscht. Letztendlich werden so die gewünschten neutralisierenden Antikörper als auch Gedächtniszellen gebildet, aber ohne dass wir wirklich krank werden.
Schwarzkümmelöl kann zwar das spezifische Immunsystem unterstützen, bildet aber keine spezifischen Antikörper gegen diese Erreger.
Schwarzkümmelöl kann für deine Gesundheit vorteilhaft sein. Die Impfung hingehen kann durch ihre spezifische Antikörperproduktion dir als auch deiner Umgebung schützend wirken. Im Falle einer Erkrankung mit COVID-Infektionen kann zwar laut Studien die Viruslast reduziert werden, dass heißt aber nicht, dass du nicht infektiös bist und die Erkrankung nicht weitergeben kannst.