Gynäkologie – Frauenheilkunde – Allgemeine Untersuchungen

Ich haben über meinen Instagram-Kanal oft mit gynäkologischen Fragen gestellt bekommen. Ich bin selbst im Bereich der Inneren Medizin. Deshalb ist das nicht mein Spezialbereich, deshalb kann ich euch diesbezüglich nicht bestens beraten. Ich finde die Gynäkologie an sich interessant, lese auch gerne Artikel in diesem Bereich. Meine Doktorarbeit war auch im Bereich der operativen Gynäkologie, aber dennoch schlägt mein Herz für Innere Medizin. Deshalb hatte ich mich entschlossen einigen Themen einer Fachfrau in einem Interview zu stellen: Dr. Samar Hababa aus Köln. Sie ist eine seit 1993 in Köln niedergelassene Frauenärztin und Psychotherapeutin, die Naturheilverfahren, pflanzliche Heilung, Akupunktur und Schröpfen anbietet.Auch hat sie Islamwissenschaft studiert, sodass wir uns den Gynäkologischen Themen aus medizinischer und islamischer Sicht anschauen können.

Wir sind uns bewusst, dass wir nicht alle Fragen beantworten konnten. Sondern haben uns aus euren Fragen ein paar herausgesucht, die vielen helfen können. Und nochmal eine Anmerkung: Das sind Meinungen/Ansichten, die vielleicht der eine oder andere Arzt oder Patient nicht teilt, aber das ist völlig in Ordnung und man geht nach seinem Arzt. Das ist aber überall in der Medizin so: 3 Ärzte 3 Meinungen 🤗

Allgemeine medizinische Untersuchungen

Wichtig ist zu erwähnen, dass sich die Meinungen und Ansichten zu den einzelnen Themen seitens anderer Mediziner:innen unterscheiden können.

Frau Hababa sagt zu Beginn, dass es unterschiedliche Meinungen und Leitlinien zu allgemein gynäkologischen Untersuchungen gibt.

Ab wann sollte man sich untersuchen lassen? Oder Abstiche machen lassen? 

Alle Frauen mit Beschwerden sollten eine:n Gynäkolog:in aufsuchen. Bei Jungfrauen und unverheirateten Patientinnen empfiehlt sie keinen Abstrich auf dem Gynäkologischen Stuhl zu machen. Für junge Damen ab 20 Jahren empfiehlt sie einmal jährlich eine Ultraschalluntersuchung bei voller Blase um zu überprüfen, ob die Gebärmutterstöcke in Ordnung sind.

Den richtigen Abstrich für die Krebsvorsorge auf einem Gynäkologischen Stuhl empfiehlt sie erst ab 30-35 Jahren mit Beschwerden wie vermehrter Ausfluss, Juckreiz oder starke Bauchschmerzen.

Wie tastet man die Brust richtig ab?

Studien belegen, dass in Industrieländern Krebsfälle öfter auftreten, sogar jede zehnte Frau an Brustkrebs erkrankt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung in jungen Jahren sehr selten ist, empfiehlt Frau Hababa das regelmäßige Abtasten der Brust ab dem 20.Lebensjahr.

Falls beim Abtasten im Brust- und Achselbereich Inhomogenität gespürt wird sollte direkt eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe aufgesucht werden. Auch wenn das Risiko vor dem 20. Lebensjahr  sehr gering ist, besteht die Möglichkeit, dass Patientinnen familiär vorbelastet sein können. Ab dem 30. Lebensjahr sollte mindestens halbjährlich eine Abtastung seitens einer Frauenärztin oder Frauenarztes erfolgen.

HPV Impfung

Da eine Langzeitdiagnose nicht möglich ist empfiehlt Dr. Hababa die Impfung erst mit 16 oder 17 Jahren zu machen. Die HPV Impfung bietet keinen 100%igen Schutz vor Muttermundkrebs oder Vulvakrebs, welches nur durch Fremdgehen des Partners übertragbar ist. Wenn ein Paar vorher keinen Geschlechtsakt mit einer anderen Person hatte, können sie nicht an HPV erkranken und bräuchten diese Impfung nicht. Wenn eine Frau aber nicht weiß, ob der Partner vorher Geschlechtsverkehr hatte, dann sollte sie sich sicherheitshalber impfen lassen.

Wichtig ist, dass die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt, denn nur so kann der Schutz gewährleistet werden. Eine Impfung nach dem Geschlechtsverkehr wäre nicht wirksam.