Die Folgen von Zigaretten-, Shisha- und E-Zigaretten-Rauchen

Rauchen ist weltweit Volksdroge Nummer 1 – allein in Deutschland rauchen etwa 16 Millionen Menschen.

Wusstest du, dass du schon allein mit 1 Zigarette Schaden in deinem Körper anrichten kannst. Es werden viele gesundheitsschädliche Stoffe in den Körper eingeschleust, die tagelang abgebaut werden müssen. Außerdem kommt es zu krebsfördernden Veränderungen und zu hohem Abhängigkeitspotential durch Nikotin: 10-20 Sekunden nach 1 Zug werden stimulierende Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin ausgeschüttet: Es kommt zur Entspannung, Glücks- und Belohnungsgefühl. Und das ist etwas, was man immer wieder erleben möchte. Und wenn der Konsum wie üblich nicht bei 1 Zigarette, sondern bei jahrelangem Rauchen bleibt, ist Schaden vorprogrammiert.

1.      Schadstoffe schädigen Zellen, insbesondere des Atemtraktes: Im Laufe der Jahre werden nach und nach Zellen irreversibel abgebaut, so dass nur noch wenig Sauerstoffaustausch möglich ist. Man entwickelt eine zunehmende Atemnot. Außerdem entstehen chronische Entzündungen, hohe Schleimproduktion, was die Atemnot zusätzlich verschlechtert. Man spricht dann von einer COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), d.h. die Erkrankung ist chronisch, also nicht mehr heilbar. Auf diesen geschädigten Schleimhäuten setzen sich dann gerne Keime drauf, dann nimmt die Erkrankung ihren weiteren Lauf und die Personen ringen um Luft. Und das ist wirklich kein schönes Bild, sich anzusehen, wenn die Patienten blau anlaufen, weil sie drohen zu ersticken. Dabei begleitet von Angst und Panik, die die Gesamtsituation verschlechtert. Im schlimmsten Fall werden diese Personen im Akutfall beatmet und kommen wirklich sehr schlecht von der Beatmungsmaschine los.

2.      Geschädigte Zellen können sich zu bösartigen Zellen entwickeln, wenn sie vom Immunsystem nicht ausgeschleust werden. Und damit zu Krebs. Hier steht an erster Stelle erwähnt ist Lungenkrebs, aber auch alles, was zum Atem- als auch Magen-Darm-Trakt dazu gehört: Mundbodenkrebs, Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs… usw. die Liste ist leider lang. Und eine Krebsbehandlung ist kein Spaziergang – große Operation, Bestrahlung und aggressive Chemotherapie, der in den meisten Fällen ein Überleben von paar Monaten maximal 1-2 Jahre ermöglicht. Das Tückische ist: wenn die Diagnose erkannt wurde, ist es in der Regel zu spät. Denn es ist meist ein unbemerkter schleichender Prozess. Zum Beispiel bei Lungenkrebs besonders erschwert: Viele Raucher husten grundsätzlich viel und häufig daher unerkannt, dass das Husten nun doch zum Lungenkrebs zugehörig sein kann.

3.      Die chronischen Entzündungen entstehen auch an den Blutgefäßen und hierdurch mit der Zeit zu Verengungen, wo sich gerne auch Blutfette anheften. Es kommt somit zur zunehmenden Steifigkeit und Verengung der Gefäße, welches als Arteriosklerose bezeichnet wird. Folge: Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen an Beinen, Herz, Gehirn, außerdem schlimme Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

4.      Es werden nicht nur Körperzellen von den Schadstoffen befallen, sondern auch Nervenzellen gehen zugrunde. Nicht selten haben Raucher Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen oder auch Impotenz.

5.      Ist das, was die gesamte Situation erschwert: Rauchen macht abhängig bereits ab der 1. Zigarette, es ist eine Sucht! Das Abhängigkeitspotenzial beim Rauchen liegt bei 85%, beim Alkohol sind es sogar nur 15%. Kein Wunder, warum es die meisten nicht schaffen, davon loszukommen. Grund dafür ist das Nikotin, das in der Tabakpflanze drin ist. Es führt zu einer stärkeren Aktivierung des Belohnungszentrums durch vermehrte Aktivierung von stimulierenden Botenstoffen wie Dopamin und Serotonin. Daher wird mit dem Rauchen ein besonderes Wohlbefinden ausgelöst, und hierdurch verstärkt sich das Verlangen, diese Erlebnisse zu wiederholen. Wenn das nicht passiert, führt dies zu Entzugserscheinungen: Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und weiteren Symptomen. Daher greifen Betroffene gerne wieder zur nächsten Zigarette.  

Aktuelle Zahlen sagen,

–          Dass der Shisha-Konsum bei Kindern und Jugendlichen besonders angestiegen ist: etwa 1/3 der Kinder und Jugendlichen haben schon einmal Wasserpfeife geraucht, Tendenz steigend.

–          Die Erkrankungen, die mit Rauchen assoziiert werden, nehmen unter den jungen Menschen viel mehr zu. Erkrankungen, die wir erst viel später mit dem Zigarettenkonsum diagnostiziert haben, werden unter jungen Menschen viel früher diagnostiziert. Das bedeutet im Großen und Ganzen, dass die Folgen sogar schlimmer sind als beim Zigarettenrauchen. Auch wenn Wasser mit etwas Positivem verbunden wird und man denkt, dass der Rauch verdünnt wird oder mit Geschmack von verschiedenen Obstsorten geworben wird, sagen die aktuellen Untersuchungen genau das Gegenteil.

–        Hauptproblem: Der Rauch bleibt an Oberfläche der Wasserbläschen hängen, d.h. es kommt nicht wirklich in Kontakt mit Wasser und somit auch nicht zur Reinigung. Der Rauch wird durch das Durchleiten des Wassers gekühlt. Nur die Inhalation wird einfacher, aber die Schadstoffe verbleiben an der Oberfläche und gelangen daher komplett ungefiltert in die Lunge. Aufgrund des großen Rauchvolumen nimmt der Konsument sogar wesentlich größere Schadstoffmenge auf als beim Zigarettenrauchen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat Wasserpfeife mit Zigaretten-Rauchen verglichen.

  • Sie haben herausgefunden, dass die Dauer, Volumen eines Zuges, die Anzahl der Züge, die Rauchdauer sowie die eingenommene Nikotinmenge beim Shisha-Rauchen höher ist als beim Zigarettenrauchen. Eine Shisha-Sitzung kann bis zu 1 Stunde dauern, im Gegensatz zur Zigarette, die meist 5-10 Min andauert. Die Anzahl der Züge beträgt von 100-300 im Gegensatz zur Zigarette, das 11 bis maximal 15 Züge haben kann. Und wir wissen bereits, was Zigarettenrauchen für ein Schaden anrichtet, und nun könnt ihr vielleicht auch verstehen, warum das Shisha-Rauchen gefährlicher ist und die Betroffenen früher erkranken. Hier eine gute Zusammenfassung aus dem Deutschen Ärzteblatt:
  • Außerdem wurde durch verschiedene Forschungen herausgefunden, dass Shisha-Rauchen bis zu 82 schädliche, davon 27 krebserregende Substanzen enthält. Allein die 46-fach höhere Konzentration an krebserregenden Kohlenwasserstoffen (PAK) und das in einer Sitzung! Es ist verständlich, dass der Körper mit seinen Abwehrsystemen dieser Masse an Schadstoffen nicht lange Stand halten kann.  
  • Was noch hinzukommt ist, dass in geschlossenen Räumen geraucht wird, so dass Kohlenmonoxid-Vergiftungen nicht selten sind.
  • Abhängigkeitspotential ähnlich wie bei Zigaretten. Also auch über 85%

Durch die erkennbaren Hinweise der gesundheitlichen Folgen auf Zigarettenpackungen ist der Zigarettenkonsum insbesondere bei Jugendlichen weniger geworden. Allerdings leider ein deutlicher Anstieg des E-Zigaretten-Konsums bei jungen Menschen. Und das können wir auch im Alltag alle beobachten. Sie greifen regelmäßig zur E-Zigarette als zu Zigaretten oder zu Shisha. Was nach verschiedenen Obstsorten schmeckt, ist für Kinder und Jugendliche besonders verführerisch und auch nicht besonders teuer.

Aber auch viele Ex-Raucher greifen vermehrt zur E-Zigarette. Sie haben den Wunsch mit dem Rauchen aufzuhören, kommen aber insbesondere wegen der körperlichen und psychischen Abhängigkeit nicht davon los. Die Abhängigkeit von Rauchen im Vergleich zum Alkoholkonsum beträgt 85%. Wenn man dann nicht zur Zigarette greift, entstehen Entzugssymptome wie Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und vielen weiteren Symptomen. In den letzten Jahren wurde dann E-Zigaretten als eine gesündere Alternative und als möglicher Weg zum Ausstieg geworben. Viele Raucher haben daher es als Überbrückung für ihr komplettes Aufhören genutzt. Aber die Realität ist bitter: Genauso wie die herkömmlichen Zigaretten machen diese Alternativprodukte süchtig und sind gesundheitsschädigend.

Bisher hat man wenig über die Folgen des E-Zigarettenkonsums gehört, da es keine Studien gab. Neuere Erkenntnisse aus Studien belegen nun, dass die inhalierten Substanzen ebenso mit erhöhten Gesundheitsrisiken enden und sogar 3–10-mal höher ermittelt wurden als bisher angenommen. Die Substanzen gelangen in den Körper und wirken ebenso toxisch durch Bildung von Radikalen und oxidativen Stress. Es kommt zu Entzündungsreaktionen sowie zur Schädigung von Zellen, Organen und Gefäßen. Folge hierdurch:  Erhöhtes Risiko für Asthma und COPD, Herz-Kreislauf-Erkrankungen: d.h. Durchblutungsstörungen aller Art, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, aber es kann auch mit erektiler Dysfunktion enden, sprich Impotenz. Außerdem wurde ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen erkannt.

Die folgende Tabelle aus dem Deutschen Ärzteblatt zeigt den Vergleich zwischen den Substanzen von Zigaretten und E-Zigaretten und dass die Schadstoffe definitiv nicht weniger sind. Die Zusammensetzungen sind anders, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht gesundheitsschädlich sind, ganz im Gegenteil, viele davon sind krebserregend.

Jetzt kommen wir zum eigentlich größten Problem bei vielen Aussteigern des Zigarettenrauchens:

Es endet leider häufig im Doppel Konsum: Neben der E-Zigarette, greift man doch immer wider zur üblichen Zigarette, so dass der gesundheitliche Schaden enorm steigt, als wirklich vermindert. Der Doppelkonsum ist mit 20–40 % höheren Risiken verbunden als ein alleiniger Zigarettenkonsum. Die Dual Use – Konsumenten wurden in den USA auf 40 % und in Korea bis 80% geschätzt. So ergab jetzt eine Studie in Südkorea, dass ehemalige Raucher, die auf E-Zigaretten umgestiegen sind, signifikant häufiger an Lungenkrebs erkrankten als jene, die eine komplette Abstinenz von Zigaretten geschafft hatten. Daher empfehlen die WHO und zahlreiche Fachgesellschaften die E-Zigarette nicht zur Tabakentwöhnung.

Daher auch mein Fazit und Empfehlung: Alle Formen von Rauchen, ob Zigaretten, Shisha oder E-Zigaretten, sind für die Gesundheit eindeutig schlecht.

Es verbessert die Lebensqualität und verlängert das Leben. Schon nach wenigen Tagen verbessern sich die Atemwegsfunktionen und der Blutdruck sinkt. Innerhalb weniger Zeit verringert sich das Erkrankungsrisiko für Herz-Kreislauferkrankungen deutlich und auch das Risiko für die meisten Krebsarten sinkt enorm. In diesem Artikel gebe ich Tipps, wie man erfolgreich in ein rauchfreies Leben eintreten kann:

Dein Weg in die Rauchfreiheit!

Wer sich interessiert, wie der Islam zum Rauchen steht, empfehle ich diesem Link zu folgen: Ist Rauchen haram?